Ferien mit den Kindern in Südengland.
Nach jahrelangem Sommeraufenthalt im Süden von Europa mit viel Sand, Meer und Tennis, haben wir uns dieses Jahr entschieden wieder einmal den Norden Europas zu besuchen. Auf unserer zweiwöchigen Tour durch Südengland wurden alle unsere Wünsche und Erwartungen mehr als erfüllt.
1. Tag – London Heathrow – Hawkhurst
Angekommen in London Heathrow haben wir unser Mietauto in Empfang genommen (Europcar ist nicht zu empfehlen) und sind Richtung Hastings aufgebrochen. Am ersten Tag näherten wir uns schon mal sehr stark den Hecken. Wendemanöver sind in dieser Region nicht immer ganz einfach. Auf jeden Fall haben wir nach den ersten Angewöhnungsversuchen mit dem Auto unser erstes Highlight gefunden. Teatime in Chiddingstone – letzter Schultag inklusive. Danach ging es auf die Suche nach dem ersten B&B in Hawkhurst. Mit iPhone Navi und den hilfsbereiten Engländern haben wir es dann tatsächlich auch gefunden.
Das zweite grosse Highligt war das Nachtessen. Wir konnten feststellen, das man in einem englischen Pup auch sehr exklusiv speisen kann.
2. Tag – Groombridge Place und und Royal Tunbridge Wells
Am zweiten Tag machten wir uns auf zum Groombridge Place Gardens and Enchanted Forest. Ein etwas herunter gekommener Abenteuerspielplatz für Kinder. Aber der Zauberwald mit den Riesenfarnen, den abgestorbenen Palmen, dem Marterpfahl, Riesenschauckel, die Zedonks, die schönen Gärten und die Vogelflugschau hatten doch seinen Reiz.
Am Abend besuchten wir noch Royal Tunbridge Wells. Ein fantastisches Örtchen zum flanieren und gediegen speisen. Für uns gab’s heute Fajitas – typisch englisch eben.
3. Tag – Auf nach Salisbury
Heute ist Reisetag und nicht nur wir wollen nach Westen. So mussten wir doch auch etwas Geduld mit einpacken. In Brighton machen wir halt an der Küste und besuchen den farbenfrohen Peer. (Vorsicht vor den Möven und nie im Freien essen). Danach geht es weiter Richtung Salisbury. Dort angekommen, werden wir von der Landlady mal so richtig verwöhnt und zum Tee eingeladen. Sie empfiehlt uns den Spaziergang in die Stadt. Einfach fantastisch. Man kann sich kaum vorstellen, welches Naturschauspiel uns so nahe an der Stadt geboten wurde.
4. Tag – Stonehenge und Salisbury
Wer in Salisbury übernachtet kommt nicht an den Stonehenge vorbei. Nach gerade einer Fahrzeit von 20 Minuten sind wir vor Stonhenge und können die Riesensteine auf uns wirken lassen. Das ganze ist zwar sehr touristisch aufgezogen, die Wirkung aber total entspannt und mystisch. Man kann es nicht beschreiben. Man muss es gesehen haben.
5. Tag – Auf in die Wildnis zum Dartmoor Nationalpark
Auf der Reise nach Chagford, einem Ort mitten im Dartmoor Nationalpark, gibt es vieles zu entdecken. Wir entscheiden uns für eine Küstenfahrt nach Regis Lyme und Beer. Regis Lyme ein Badeort – fast wie in Italien, einfach kühler. Und dann Beer. Dieses kleine schmucke, ehemalige Schmugglerversteck hat den Reiz von früheren Tagen absolut nicht verloren. Zudem waren die Kinder total begeistert uns suchten den ganzen Strand nach Fossilien ab.
Vor dem Nachtessen erhielten wir einen ersten Eindruck von diesem fantastischen Moor. Wind karge Grassflächen und kleine Sträucher prägten das Landschaftsbild. Fast ein wenig Schottisches Hochland.
6. Tag – Heute ist Wandertag
Im Wanderführer, der im B&B aufgelegen ist, haben wir eine tolle Wanderung gefunden. Trotzt unsicherem Wetter machten wir uns auf den Weg. Wildpferde, Schafe, Wetterwechsel, Gipfelmenü, Wasserläufe, Steinkreise, Bauernhöfe und Hecken. Abwechslungsreicher kann eine Wanderung definitiv sein. Einfach Klasse!
7. Tag – Auf dem Weg nach Mawnan Smith
Nach dem Naturspektakel machen wir uns uns auf den Weg nach Playmounth. Dort wollten wir die Royal Navy bestaunen. Nur mussten wir nach einiger Suche feststellen, dass diese in Portsmouth zu finden ist. Also entschieden wir uns für einen leckeren Ploughman’s Lunch. Anschliessend war Shopping angesagt – die Schuhe waren nicht mehr dicht und mussten ersetzt werden.
8. Tag – Crabbing
Eine Spezialität in Südengland ist das Crabbing. Ausgerüstet mit Kessel, Fangnetz, Drachenschnur und Specknetz machten wir uns auf die Suche. Einen herzlichen Dank unser Gastgeberin für diesen Tipp und die Utensilien.
Natürlich haben wir uns das ganz anders vorgestellt. Deshalb haben wir auch dauern nach dem besten Zeitpunkt bezüglich Flut und Ebbe nachgefragt. Wie sich im Nachhinein herausstellte, spielte das überhaupt keine Rolle. Auf jeden Fall waren wir froh, dass an dieser Stelle noch andere Menschen das gleiche vor hatten.
Gestärkt nach einem Teller Muscheln, machten wir uns an die Arbeit und konnten insgesamt 36 Krebse fangen. Diese haben wir weder gegessen noch mit nach Hause genommen. Nachdem sie ordentlich gefüttert wurden, wurden sie wieder in die Freiheit entlassen.
Nach dem Crabbing ging es dann noch schnell an den Südlichsten Punkt England „Lizard Point“. Eindrücklich, vor allem weil Nieselregel eingesetzt hatte und das Wetter ganz rau war.
9. Tag – 1. August mit englischem Garten, Wanderung inkl. Standvergnügen.
Natürlich wollten wir am 1. August etwas spezielles unternehmen. Also besuchten wir die 20 Minuten entfernten Gärten in Glendurgan. Das Highlight, natürlich das Heckenlabyrinth.
Danach wanderten wir der Küste entlang nach Meanporth. Die etwas mehr als 4 Stunden lange Wanderung auf dem Coastpath war einfach unbeschreiblich. Hier ein paar Impressionen.
Nach der Anstrengung, war die Verlockung gross dort am Strand das erste Mal baden zu gehen. Nur hatten wir kein Badezeugs dabei. Also mussten wir kurzum improvisieren und sind in das kühle Nass eingestiegen.
10. Tag Zur Geburtsstädte von King Arthur auf Tintagel Castle.
Nach dem erlebnisreichen 1. August gehen wir es heute gemütlich an und nehmen nur ein Ziel ins Visier. Dieses ist aber umso reizvoller. Auf direktem Weg fahren wir nach Tintagel, der angeblichen Geburtsstädte von King Arthur. Von der Burg ist nicht mehr allzu viel zu sehen. Dafür kann man sich sehr gut Vorstellen, auf welch eindrückliche Art und Weise hier geherrscht worden sein muss.
Auch speziell zu erwähnen gilt an dieser Stelle die einfach herrlich in die Landschaft eingebauten Windräder. Dies wäre auch für die Schweiz wünschenswert.
11. Tag Küstenfahrt in Ilfracombe und Nachtessen in Clovelly
Heute wollen wir die eindrücklichen und bizarren Felsformationen der Nordküste vom Meer aus betrachten. So buchen wir in Ilfracombe eine zweistündige Schiffsexpedition – auch in der Hoffnung diverse Wildtiere zu entdecken. Tatsächlich haben wir den auch unterschiedliche Vögel, einheimische frei lebende Ziegen und einen Seelöwen entdeckt. Beeindruckt waren wir auch von den Gezeiten, die den Meeresspiegel innerhalb der zwei Stunden um einige Meter ansteigen liess.
Nach einem kurzen Schlendern in der schönen Stadt Ilfracombe fahren wir zurück nach Clovelly, wo wir das Städtchen besichtigen und das Nachtessen einnehmen wollen Das Örtchen ist zwar wirklich bezaubernd – allerdings schon etwas übertrieben, dass man dort Eintritt ins Dorf zahlen muss. Zum Glück wurden wir mehrmals darauf hingewiesen, erst ab 17.00 Uhr in Dorf zu gehen und so keine Gebühr zahlen mussten.
Ganz unten am Dorf gönnten wir uns dann ein leckeres Nachtessen, direkt vor dem kleinen Hafen.
12. Tag Reise nach Bathford
Gemütlich reisten wir durch den Exmoor Nationalpark Richtung Bathford. Vom Auto aus, nicht ganz so eindrücklich, weil wir die meiste Zeit nur Hecken und Strassen um uns herum hatten. Für einen längeren Spaziergang waren wir auch nicht wirklich zu haben. (Es hat die ganze Fahrt geregnet.) So sind wir relativ früh im nächsten B & B angekommen und hatten genügend Zeit für Kaffee, Gebäck und Karten schreiben.
Nach der gemütlichen Tea-Time entscheiden wir uns für ein Pizzaplausch. Damit wir überhaupt zum Restaurant kommen, müssen wir noch Wegzoll zahlen. Erlebnisgastronomie pur.
13. Tag Safari in England
Empfohlen wurde uns Bath. Wir entschieden uns trotzdem für das Familienprogramm und Besuchten den Langleat Safari-Park. Aus unserer Sicht das ideale Abschlussprogramm für unser England-Reise. Nebst wilden Tieren, Hirschfütterung, Spinnenhalten, gab es auch sonst viel Action. Zum Beispiel das grösste Labyrinth in England oder aber auch der Action-Park, wo tierisches Wissen gefragt war. Zum Abschluss noch ein Burger in einem typisch englischen Pub.
14. Tag Reise nach London Heathrow
Heute ist der letzte grosse Reisetag mit dem Mietauto. So fahren wir gemütlich nach London Heathrow. Spazieren zuerst noch durch Bradford on Avon, fahren im Anschluss zu den Steinkreisen in Avebury, bevor unser Junior in Marlborough noch zum Coiffeur geht.
Letzte Pizza im Hotelpub, Kofferpacken und das letzte mal von dieser fantastischen Reise träumen.
An dieser Stelle sei auch unser Reiseveranstalter (British Travel Company GmbH) erwähnt, der dieses tolle Arrangement zusammengestellt hat.
2 Gedanken zu „Ferien mit den Kindern in Südengland.“
Guten Tag
Wir sind eine Familie mit 2 Mädchen von 10 und 12 Jahren aus Rothenburg.
Beim Organisieren unserer Sommerferien 2014 in England sind wir auf die Rundreise „Abenteuer Südengland – Familienreise Südengland“ von btc gestossen. Die Reise hat uns sofort angesprochen. Bei den Erfahrungsberichten sind wir dann auf euren Reisebeschrieb gestossen, welcher übrigens sehr interessant ist. Scheinbar war die Reise auch ein Erfolg. Handelt es sich bei eurer Rundreise um die angebotene „Standard“-Rundreise oder habt ihr Anpassungen vorgenommen? Habt ihr den Mietwagen über btc oder direkt gebucht?
Wir haben vor, diese Reise in den nächsten Tagen zu buchen. Gibt es sonst noch irgendetwas, was ihr uns betreffend dieser Reise empfehlen könnt?
Vielen Dank für eure Infos.
Gruss
Herbert Bühlmann
PS. www. familieusflug.ch ist eine tolle Seite, welche sicherlich wieder das eine oder andere Mal anklicken werden …
Liebe Familie Bühlmann
Da könnt ihr euch auf tolle Ferien freuen. Wir haben das Angebot 1:1 gebucht. Eine optimale Zusammenstellung, wenn man den ganzen Süden Englands kennen lernen will. Beim nächsten mal würden wir vermutlich nur noch einen Teil machen, diesen dafür intensiver geniessen. Den Flug und das Auto haben wir direkt bei booking.com gebucht. Mit dem Autovermieter AVIA wahren wir nicht so happy. Mussten zirka 2 Stunden auf das Auto warten. Sonst hat alles bestens geklappt. Ein Tipp noch zum Schluss: Fragt eure Gasthausbesitzer über die Sehenswürdigkeiten der Gegen. Wir haben so viele nützliche Tipps erhalten.